"Lennox - Leben ohne Heroin" ist ein österreichischer Dokumentarfilm zum Thema Ausstieg aus der Drogenabhängigkeit. Der Film begleitet fünf Menschen bei Ihrem Versuch, den Alltag ohne Sucht zu meistern. Produziert von LAUBE und ZENOFILM.
In der Gesellschaft und Öffentlichkeit wird der Heroinsüchtige - nach wie vor - mit dem Bild des Junkies am Bahnhofs-Klo mit der Spritze im Arm assoziiert. Eine Darstellung, die durch das Buch und den Film "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" geprägt wurde.
Dementsprechend schwankt das öffentliche und mediale Bild zwischen einem völligen Verdrängen der Situation oder der Angst und Hysterie vor Drogen und Drogensüchtigen.
Prim. Dr. Olaf Rossiwall, Psychiater und Obmann des Vereins LAUBE: "In meiner Praxis behandle ich seit 1996 Opiatabhängige. Viele sind dabei, die ein stabiles, erfülltes Leben leben. Daher wollte ich ein Gegenbild erzeugen - die glückliche junge Familie, der zufriedene Facharbeiter etc., Menschen, die sich von uns nur durch diese Sucht unterscheiden. Gewinnen konnte ich für diese Idee Petra Hinterberger, als Dokumentarfilmerin mit sensiblen Themen vertraut. Sie hat eine so unglaublich realistische Darstellung eines weiten Spektrums der Opiatabhängigkeit geschaffen, die mir durch Mark und Bein geht und viele Facetten des Problems zeigt."
Von den geschätzten 30.000 Opiatabhängigen in Österreich (meist Heroin) führen viele ein glückliches, normales Leben.
Der Film "Lennox - Leben ohne Heroin" ist daher ein starkes Statement und ein filmisches Plädoyer für die gesellschaftliche Akzeptanz von heroinsüchtigen Menschen und soll die breite Öffentlichkeit darüber aufklären. Die Filmpremiere von "Lennox - Leben ohne Heroin" fand am 09. März 2017 im Filmtheater DAS KINO in Salzburg statt. Weiterführende Informationen und einen Trailer zum Dokumentarfilm "Lennox - Leben ohne Heroin" sowie Bestellmöglichkeiten der DVD (Länge: 73 Minuten) finden sie auf der Website des Films.
Über den Film
Filmemacherin Petra Hinterberger lässt in ihrem Film die Betroffen selbst zu Wort kommen. Fünf Menschen erzählen offen über ihre Heroinsucht: Sie schildern Erfahrungen in der Jugend, die geprägt waren vom Gefühl des "Nicht-dazu-gehörens", von Wut, Ohnmacht, Verlust, mangelndem Selbstwert und übermäßiger Rücksichtnahme auf das Leid anderer, von Verwahrlosung oder Missbrauch.
Sie erzählen über das Schlittern in die Abhängigkeit, nicht selten begleitet von anderen Suchtsubstanzen, und über den viel verheißenden Rausch, der zuverlässig süßes Vergessen, Geborgenheit und innere Wärme beschert und in einen Zustand versetzt, in dem man den Problemen des Lebens für kurze Zeit entkommt - und der dieses erst erträglich macht.
Alle fünf blicken auch auf die leidvollen Folgen der Sucht: die Unfreiheit, die durch die Abhängigkeit entsteht, der Stress der Beschaffung, die Aktivierung nicht vermuteter krimineller Energien, die zerstörerische Kraft und das Stigma, welches einem Heroinsüchtigen anhaftet. Letztlich kommen aber auch Lösungsansätze zur Sprache: Vom Bewusstmachen des Problems und dem Entschluss, zu leben, bis zum Annehmen von Hilfen; eine davon ist die Substitutions-Therapie (Drogenersatztherapie), die einen Weg in die Freiheit weist.